Sicherung ML-Studium

Posted by frieden on 13.7.2011

 

 

 

 

ML-Studium

 

Du interessierst dich also für den Marxismus. (Wenn du schon in diesem Blog gelandet bist, dann sage ich auch du, selbst, wenn du alt und ausgereift bist.)

Unser fürchterlicher Wowi (ja, ich bin in Berlin-Hellersdorf zu Hause) sagte dazu sicher, das ist auch gut so.

Ich muss dich aber warnen:

Hier ist nicht der Platz, wo du gesagt bekommst, was du zu denken hast.

Hier ist selber Denken gefragt.

Wenn du also nur das von deinem Lehrer oder einem Freund vorgegebene Urteil, was du vom Marxismus zu halten hast, bestätigt bekommen willst, bist du falsch.

Vorsorglicher Hinweis: Ich bin nicht in der DKP.

Vor einem Jahr trieb mich aber Neugierde zu einer Veranstaltung, bei der die DKP Brandenburg ein, so hoffte ich, modernes Studium des Marxismus-Leninismus aus der Sicht des Jahres 2006 anbot.

Erstmal also gucken, dachte ich.

Hab ich geguckt und bin geblieben.

Mit eins gesagt: Der Dozent, unser Herbert Driebe, verkniff sich den Ulk nicht: Im Zweifelsfall griffe er auf „stalinistische Methoden“ zurück. Knöchern und trocken ist es wirklich nicht geblieben.

Mit zwei: Ich bin davon ausgegangen, schon ein wenig über „Marxismus“ gelernt zu haben (Staatsbürgerkundeunterricht gehabt zu DDR-Zeiten). Ich durfte nun lernen, was für ein scharfer Kritiker des „realen Sozialismus“ der „alte“ Lenin gewesen ist.

Mit drei: Klar haben immer mal welche zu tricksen versucht. Wenn da geklärt werden sollte, was ist …, dann hatten sie „Sekundärliteratur“ zur Hand. Wolln wir hier nicht. Back to the roots! Von Marx, Engels und Lenin selbst wollen wir ausgehen, und mit deren Denkweise die heutige Welt durchschauen. Nach einer Weile werden wir das auch!!!

Dissertationen gibt ´s hier nicht, aber Horizonte können wir schon erweitern.

Was solltest du also tun, wenn du dir nicht zu schade bist, in ein paar der alten Schwarten reinzulesen?

Erstmal musst du dich – wie bei jedem anständigen Blog – anmelden.

Dann gibt es Aufgaben, die dir den Spaß an der Mühe etwas erhöhen sollen. Schließlich willst du ja wissen, ob du diese „Klassiker“ richtig verstanden hast.

Deshalb also immer (das kommt noch einmal) zuerst danach suchen, womit du nicht einverstanden bist. Es könnte falsch oder überholt sein. Nur Vorsicht: Du musst natürlich auch das, was du für richtig hältst, in Zweifel ziehen. Denk immer dran: Aller Wahrscheinlichkeit nach hättest du vor 500 Jahren keinen Zweifel daran gehegt, dass sich die Sonne um die Erdscheibe bewegt. Das sieht man doch auf den ersten Blick!!!

Das zweite, was immer aktuell ist: Was hältst du für die drei Kernsätze der „Lektion“? Zumindest: Was sind sie für dich?

Dann gibt es natürlich Dinge, die zu jedem Studium gehören mit Ausnahme von Prüfungen und Noten …

Du kannst hier jede noch so abartig scheinende Frage stellen. Wir werden sie gemeinsam klären, wenn du damit der Grundfrage näher kommst, „was die Welt im Innersten zusammenhält“ … und wie weiter mit uns. Du kannst auch schreiben, das möchtest du nicht veröffentlicht sehen. Ich darf das auch entscheiden, und zwar zuerst.

Aber nun wird es Zeit, genauer anzusehen, was hier läuft. (Mach dir nichts draus, wenn du dir für den lockeren Ton zu alt vorkommst. Du bist es nicht.)

Das Studiensystem ist neu, modern und auf die Bedürfnisse aller möglichen Interessenten abgestimmt. Es gibt bereits ein Aufbaustudium mit Tiefenbetrachtungen zur Geschichte. Dies setzt aber die hier angestrebten Grunderkenntnisse voraus.

Form 1: Monatlich treffen sich die „Studenten“ zum Seminar, diskutieren ihre Ergebnisse und Probleme. Form 3 kann zur Vertiefung genutzt werden.

Form 2: Einmal im Quartal treffen sich die Studenten zum Seminar, diskutieren … wie 1., nur dass sie die Themen von 3 Monaten besprechen. Zur Begleitung in dieser Zeit ist Form 3 mit zu nutzen.

Form 3: Die Selbststudenten betreiben ihr Studium nach ihren Möglichkeiten in Kommunikation mit der Blog-Moderation. Jederzeit kann ein- oder ausgestiegen werden, für jedes Thema kann sich nach den persönlichen Möglichkeiten Zeit gelassen werden.

Es ist aber sinnvoll, die logische Abfolge der Themen einzuhalten.

Es ist erwünscht, dass die Teilnehmer, ihren Möglichkeiten entsprechend, die Seminare von Form 1 oder 2 mitnutzen, um auch mündlich zu diskutieren. Sie können nachträglich in den „normalen“ Ablauf einsteigen. .

Umgekehrt kann eine in Form 1 versäumte Veranstaltung in Form 2 nachgeholt werden … und in 3 sowieso.

Grober Ablauf

1. Veranstaltung: Eröffnung im September

mit theoretischer und praktischer Einführung für alle drei Formen.

Studienaufgaben zu folgenden drei Themen:

-3 Quellen / 3 Bestandteile des M/L. (Form 1: Oktober 2007)

– Die Lehre von der ökonomischen Gesellschaftsformation. (Form 1: November 2007)

– Die Denkweise des historischen und dialektischen Materialismus.(Form 1: Dezember 2007)

(Literatur: Lenin „Karl Marx – kurzer biographischer Abriss“

Marx „Die deutsche Ideologie“

M / E „Manifest der kommunistischen Partei“

„Zur Kritik der hegelschen Rechtsphilosophie“

„Die heilige Familie oder Kritik der kritischen Kritik“

„Das Elend der Philosophie“

„Thesen über Feuerbach“

genauere Angaben über Gliederung zu Form 1)

2. Veranstaltung für Form 2 (Vorträge und Diskussionen zum studierten Stoff)

Dezember 2007

Studienaufgaben zu folgenden Themen:

– Wie funktioniert der Kapitalismus? (Form 1: Januar 2008)

– Was ist Imperialismus? (Form 1: Februar 2008)

(Literatur: Marx „Das Kapital“

Lenin „Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus“)

3. Veranstaltung für Form 2 (Gestaltung wie 2.)

März 2008

Studienaufgaben zu folgenden Themen:

– Was ist ein Staat, eine Revolution, was ist Demokratie und Freiheit? (Form 1: April 2008)

– Was hat das mit Neoliberalismus und Globalisierung zu tun und wie ordnet sich das Jahr 1989 hier ein? (Form 1: Mai 2008)

(Literatur: Lenin „Staat und Revolution“

M/E „Die Klassenkämpfe in Frankreich)

„Revolution und Konterrevolution“

„Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“

„Die Kommune“ und „Der Bürgerkrieg in Frankreich“

4. Veranstaltung (wie 1 und 2) als Abschlussseminar

Ende Mai/Anfang Juni

 

 

Seminar 1

Quellen und Bestandteile

Für die Vorbereitung auf das Seminar bitte ich Euch folgende Schritte nacheinander zu machen:

1

Schritt / bitte lesen „Karl Marx – kurzer biographischer Abriss mit einer Darlegung des Marxismus. (Lenin Werke Bd. 21 S. 30 – 68 oder Lenin Ausgewählte Werke (im weiteren LAW genannt) Bd.II S. 476 – 517) also zuerst einmal ganz durchlesen

2. Schritt / Anfertigen eines Exzerptes, also wörtlich herausgefischte Kernzitate, mit maximal 2. DIN A 4 Seiten und schicken das bitte bis zum 08.10. an mich per Internet oder an H. Driebe, Saarmunder Str. 4a in 14478 Potsdam. Dazu gerade bei Nichtteilnahme an einem gemeinschaftlichen Seminar: schriftlich mindestens drei Thesen aufschreiben, bei denen zu widersprechen wäre (knappe Begründung!) oder die einer Erläuterung oder Aktualisierung bedürften…

3. Schritt / Abschließend lesen: Lenin Werke Bd. 19 S. 3 – 9 oder LAW Bd. II S. 328 – 334.

.

.Auswertung des Seminars:

<!–[if !supportLists]–>         <!–[endif]–>Wir haben uns die drei Quellen und die drei Bestandteile des M/L erarbeitet, also als Quellen: die klassische deutsche Philosophie, die englische bürgerliche Ökonomie und den französischen utopischen Sozialismus und dementsprechend als die drei Bestandteile den historischen und dialektischen Materialismus, die politische Ökonomie des Kapitalismus und Sozialismus, den wissenschaftlichen Sozialismus und Kommunismus.

(Zusammenfassung im Überblick: Lenin Werke (LW) Bd.19 S. 3 – 9 oder Lenin Ausgewählte Werke (LAW) in 6 Bänden Bd. II S. 328 – 334)

<!–[if !supportLists]–>         <!–[endif]–>Wir haben dem historischen und dialektischen Materialismus folgende Kategorien

zugeordnet: Materialismus, Idealismus, Dialektik, materialistische Geschichtsauffassung, ökonomische Gesellschaftsformation.

<!–[if !supportLists]–>         <!–[endif]–>Wir haben der politischen Ökonomie folgende Kategorien zugeordnet: Wert,

Mehrwert, Gebrauchswert, Tauschwert, Profit, Akkumulation, konstantes und variables Kapital, Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate.

<!–[if !supportLists]–>         <!–[endif]–>Wir haben dem wissenschaftlichen Sozialismus zugeordnet: Klassen, Klassenkampf,

Strategie und Taktik, rev. Aktion und Niederlagen.

<!–[if !supportLists]–>         <!–[endif]–>Wir haben den ersten Versuch unternommen den Begriff Freiheit mit allen Teilen in

Verbindung zu bringen und die Einheit der drei Bestandteile unterstrichen.

Ihr könnt in der angegebenen Literatur gern dazu noch einmal nachlesen und Fragen dazu am Beginn der nächsten Veranstaltung stellen. (Verweisen will ich dazu noch einmal auf folgende Seiten: LW Bd. 21 S. 42; 45; 51-53; 46-47; 60-62; 64; 67-68 oder LAW Bd. II S. 488; 492; 499-500; 503; 493; 508; 510; 513; 516)

.

Philosophische Begriffe:

Agnostizismus (seit Huxley): Die Möglichkeit sinnlicher Wahrnehmung besteht, aber keine M. übersinnlicher Phänomene, also ist Gott nicht prüfbar

.

Kritizismus: Die Erkenntnis ist begrenzt wegen (durch) durch unsere Sinne |>| Sprache als “materielle Grundlage unseres Denkens

.

Positivismus: Erkenntnis entsteht ausschließlich aus Erfahrung und empirischen Wissen über Naturephänomene

später: Überprüfbarkeit (logischer P.)

.

.

.

Für die Kreativen:

Ein paar Hinweise …

Seminar 2

Die Lehre von den ökonom. Gesellschaftsformation

Literatur:

Die deutsche Ideologie (MEAW I, S. 203 – 277)

.

Thema „Die Lehre von der ökonomischen Gesellschaftsformation unter Beachtung aller Bestandteile des M/L und der Rolle des Proletariats und der Kommunisten“

Das Studium sollte unbedingt in folgenden Schritten durchgeführt werden:

  1. Lesen des Werkes „Die deutsche Ideologie“ MEW Bd. 3 S. 13-17 oder MEAW (in 6 Bänden) Bd. I S. 203 – 277

Dazu fertigt Ihr bitte ein Konspekt an, in dem ihr die wichtigsten Gedanken mit eigenen Worten aufschreibt.

Danach bitte

Das „Manifest der Kommunistischen Partei“ lesen. Das Kapitel I im Manifest enthält

54 Thesen und Erkenntnisse und das Kapitel II enthält 72 Thesen und Erkenntnisse. Diese bitte ich Auch mit Bleistift an den Rand zu schreiben, also sozusagen zu nummerieren. Ihr findet das in MEW Bd. 4 S. 461 – 482 oder in MEAW Bd. I S. 415 – 438.

Herbert Driebe

Seminar 3

Die Denkweise d. hist. & dial. Materialismus

MEAW S. 226

“Der Kommunismus ist empirisch nur als die Tat der herrschenden Völker auf einmal und gleichzeitig möglich, was die universelle Entwicklung der Produktivkräfte und den mit ihne zusammenhängenden Weltverkehr voraussetzt.”

.

Literatur:

wie immer Nacharbeit der Vorthemen

2. 1. Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie MEAW I S. 9 – 25

2.2. “Die Heilige Familie / Kritik der kritischen Kritik MEAW I S. 111 -115 (Randglosse Nr. 2)

2.3. “Das Elend der Philosophie (ebenda S. 281 – 287 + 298 – 303)

2.4 “Thesen über Feuerbach ( ebenda S. 196 ff.)

Seminar 4

Wie funktioniert der Kapitalismus?

Literatur:

“Das Kapital” Band 1 (MEW 23) S. 49 – 61, 85 – 98, 531 – 541, 741 – 791

dito Band 3 (MEW 25) S. 221 – 241

Seminar 5

 Was ist Imperialismus?

Literatur: Lenin: “Der Imperialismus – höchstes Stadium des Kapitalismus”

Seminar 6

 Staat, Revolution, Demokratie, FreiheitLiteratur: Lenin. Staat und RevolutionAm 13.10.2007 fand im Haus der Demokratie Berlin, Greifswalder Str.4, von 11.00 – 18.00 Uhr eine Tagung anlässlich des 90. Jahrestages des Erscheinen von Lenins Schrift statt.ICH war gespannt… und hier folgen die Mitschriftsversuche der Podiumsgäste.....zur Schrift, bearbeitet in LEAW III S. 461 ff.Staat und Revolution – Die Lehre des Marxismus vom Staat und den Aufgaben des Proletariats in der Revolution”.1. Kap.: „Klassengesell. + Staat”1.Der Staat – ein Produkt der Unversöhnlichkeit der Klassengegensätze (467)L. zitiert aus “Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates” (Engels): St. Prod. d. Gesell. auf best. Entw.-st. , Ggs. d. Gesell. …”eine scheinbar über der Gesell. stehende Macht nötig geworden, die den Konflikt dämpfen, innerh. der Schranken der Ordnung halten soll … mehr und mehr entfremdete Macht…” = Unversönlichk. + Organ der Klassenherrschaft (Unterdrückung).2.Besondere Form bewaffneter Menschen, Gefängnisse u. a. (471)1. nat. Einteilung nach Gebieten (im Ggs. zu Geschlechtern o. Stämmen)2. öffentl. Gewalt (nicht als selbsttätige bewaffnete Macht d. org. Bevölkerung) – stehendes Heer + Polizei als Hauptwerkzeug d. Gewaltausübung.3. Der Staat – ein Werkzeug zur Ausbeutung d. unterdr. Kl. (474)Steuern + Staatsschulden (Engels: Im Besitz d. öff. G. + d. Rechts d. Steuereintreibung – Beamteals Organe d. Ges. ü. d. Ges. = privilegierte Stellung)demokrat. Rep: Reichtum übt Macht indirekt aus … dir. Beamtenkorruption + “Allianz von Regierung + Börse”allg. Stimmrecht = Wz. d. Herrschaft d. Bourg. + Gradmesser d. Reife d. Akl..4. Das “Absterben” d. Staates + d. gewalts. Rev. (478)Pm in Staatseig. > Aufhebung d. Prol. als Prol > Aufh. d. Kl.-unterschiede /ggs. > Aufh. Staat als StaatSt. als Repräsentant d. ganzen Gesell. macht sich überflüssig (Anti-Dühring)Regierung v. Pers. > Verwal. v. Sachen / Ltg. Prod.-prozess!Einschlafen der Demokratie!

Bedeutung

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